Ursula Ott

1960 geboren in Waiblingen
1982 - 86 Hochschule für Bildende Künste, Hamburg
1986 - 90 Kunstakademie Düsseldorf
1990 Meisterschülerin bei Gerhard Richter
1991 Einzelausstellung im „Westwerk”, Hamburg
1996 Einzelausstellung in der Galerie Bochyneck, Düsseldorf
1998 Ausstellung in der Galerie Munro, Hamburg

„Ohne Titel”, Gips, 146 lang, 1994/2000

Der Umraum, in dem sich die Plastiken von Ursula Ott entfalten, ist immer mitzudenken, ist Resonanzraum für die Volumina in ihm. Die Arbeiten beziehen sich auf ihn, lassen ihn deutlicher werden und locken Konnotationen hervor, die zuvor nicht ohne weiteres sichtbar sind, loten aus, nehmen Maß und offenbaren Verhältnisse.
Die Plastiken von Ursula Ott beinhalten Möglichkeiten. „Ohne Titel” erinnert an Figuratives, nimmt aber jederzeit das Versprechen zurück, um sich auf amorphes Terrain zu begeben, auf dem neues Wachstum möglich ist. Die Arbeiten sind aber nicht nur plastisch gestaltete Masse im Raum, sondern definieren sich auch über ihr Material, ihre Oberfläche, sind mal aus stumpfem, beinernen Gips, dann wieder aus glänzendem Aluminium, in dem sich die Grenzen des Raumes spiegeln, aber auch in der Verzerrung verkehren. „Form ist Leerheit – Leerheit ist Form” besteht aus zwei runden, schweren Glasplatten, die sich zwar nur minimal im Schliff ihrer Kanten unterscheiden, aber dadurch jeweils eine völlig anders geartete Wirkung erzielen: Die eine öffnet den Boden, die andere strebt säulenartig in die Höhe.
Die Plastiken von Ursula Ott nehmen den Ort, an dem sie stehen, in sich auf, geben ihn auch wieder heraus – allerdings in bearbeiteter, reflektierter Form.

© Jutta Saum, 2002

„Form ist Leerheit – Leerheit ist Form”, 2 Glasplatten, Durchmesser 59 cm, Höhe 19 cm, 1999

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