Atelier:
Friedenstraße 62 (Hinterhaus)
40219 Düsseldorf

0211/39 46 91

Geb. 1961 in Mönchengladbach.
Studium der Freien Kunst an der FH Köln
Meisterschüler von Prof. Karl Marx
Lebt und arbeitet in Düsseldorf.

Einzelausstellungen:
1990 Telekom, Bonn
1995 „Innere Landschaft”, Ärztekammer Nordrhein, Düsseldorf
1995 Jasim Gallery, Düsseldorf
1997 Kulturfabrik, Krefeld
1997 Rheinisches Industriemuseum, Ratingen
2001 Kunstbüro, Düsseldorf
2001 Westfälisches Industriemuseum, Dortmund

Gruppenausstellungen (Auswahl):
1991 Kölnkunst 1991”, Josef-Haubrich-Kunsthalle, Köln
1992 Photokina Köln, Internationale Photoszene, Galerie Kunstgarten,
Köln
1994 BIS, ehem. Museum Mönchengladbach
1995 Photographie – Malerei, Kunstpreisausstellung der Kreissparkasse
Esslingen
2000 Photographie (mit Bernd und Hilla Becher), Kunstverein Radolfzell
2001 Förderpreisausstellung der Kunststiftung Stadtsparkasse Magdeburg
2002 Gesichter der Industrie, Wissenschaftspark Rheinelbe, Gelsenkirchen

„Komposition in Grün”,
Öl auf Fotoleinen, 150 x 105 cm, 1997

„Saal I”,
Öl auf Fotoleinen,
150 x 150 cm, 2001

Auf eine mit Fotoemulsion beschichtete Leinwand entwickelt Bernd Lieven seine Aufnahmen von Industrie-Architekturen. Waren die im Foto gewählten Ansichten schon mit ihrem tief liegenden Betrachterpunkt portraithafte Inszenierungen eines Bauwerks, so verstärkt sich der Eindruck, wenn Bernd Lieven die Fotovorlage als Maler zum Bild umarbeitet. Ganze Bauteile werden oft zugunsten der Symmetrie übermalt, Hintergründe beruhigt und malerisch komponiert, so dass plötzlich die Körper und Gerippe schlichter, meist zum Abbruch bestimmter, verfallender Fabrikhallen an Kathedralen, Schlösser oder Pyramiden erinnern. Gleichzeitig sind es romantische Ansichten, nicht im Sinne verträumter Idyllen, sondern in Anknüpfung an das Geschichtsverständnis der Romantik, bei dem die Architekturruine als Sinnbild für die Vergänglichkeit des von Menschenhand Geschaffenen steht, Geschichtszeit von der ewigen Naturzeit überdauert und zur Episode degradiert wird – und sei es hier nur die kurze Epoche des Ruhrgebietes und des Niederrheins als blühende Industrieregion.

© Jutta Saum, 2002