Griffige Augenblicke


Im Workshop im K20 nehmen Phantasien Form an

Ideen und Gefühle sind im Kopf. Sie haben keine feste Form und sind nur schwierig mittels schwarzer Buchstaben auf dem Papier zu bändigen. Um sie im wahrsten Sinne des Wortes zu begreifen, muss man ihnen eine konkret Form geben, sie gestalten. Plötzlich sind sie Gegenstände außerhalb des Kopfes, die man betrachten und anfassen kann. Jetzt sind sie handhabbar.
Konzentriert man sich bei der Gestaltung solcher Objekten nicht auf das Ziel Kunstwerke zu schaffen, sondern lässt sich auf den Prozess spielerisch ein, „dann werden“, wie die Künstlerin Elisabeth Luchesi erklärt, „Gegenstände erzeugt, die im Unterschied zu ortlosen Phantasmen im Raum stehen und zu denen einen Beziehungsaufnahme möglich ist.“ So richtet sich die neue Reihe „Kreativitätstraining“ im K20, die von der Museumspädagogin Julia Breithaupt angeboten wird, an jeden, der sein Kreativitätspotential steigern möchte. Mit den Workshops „Griffe“ und „Augen-Blicke“ bringt Elisabeth Luchesi auf ungewöhnliche Art innovative Methoden zur Schärfung der Wahrnehmung und ihre künstlerischen Erfahrungen mit gestalterischen Prozessen ein.

Der Workshop „Griffe“ befasst sich mit Formen, die sie ergeben wenn man in Ton hineingreift, ihn mit der Hand umschließt oder ihn mit Abdrücken zeichnet. Das eigene Handeln hinterlässt Eindrücke im Material, ertastbare Formen, die für sich selbst sprechen, aber auch weiterbearbeitet werden können. „Hände sind nicht nur ein Werkzeug, sie sind vielmehr eines der vielseitigsten Organe im Kontakt mit der Welt, man könnte sie fast auch als Verlängerung des Gehirns ansehen,“ sagt Elisabeth Luchesi und verschafft über den Umgang mit verschiedenen Materialien im Workshop „Augen-Blicke“ Einblicke in emotionale Standpunkte und entlarvt Blickwinkel, als Ausdruck von Beziehungen.

K20, Workshopreihe Kreativitätstraining „Griffe“: Fr. 4.4., „Augen-Blicke“: Mi. 19.3., Do. 8.5., Lehrerfortbildung „Handhaben“ 15.5.
Anmeldung: Tel. 8381-130, Fax. 8381-201/2, www.kunstsammlung.de

© Jutta Saum 2003

Ab geht die Post!