Mit dem fliegenden Teppich über Düsseldorf


KinderKinoFest/Von Rittern, lauen Augen und Taschendieben

Er wollte eine Möglichkeit schaffen, Kinder an das Medium Kino heranzuführen, sie aus der passiven Rolle des Konsumenten loseisen und zu einer kritischen Auseinandersetzung anregen. Das war es, was Klaus Dieter Schneider vom Medienzentrum Rheinland vorschwebte, als er 1986 das Düsseldorfer KinderKinoFest ins Leben rief.
Nun dreht sich bereits zum 16. Mal in Düsseldorf unter dem Motto „Nicht nur Glotzen, sondern aktiv werden“ eine Woche lang alles um das Thema Kinder und Kino. Vom 12. bis 18. November flimmern nicht nur einundzwanzig packende, kindgerechte Filme über die Leinwand, sondern bei Workshops und Mitmachaktionen werden junge Kinofans so allerhand darüber erfahren, wie es vor und hinter der Kamera zugeht, wie die Technik funktioniert und vor allem wie man selbst dabei mitmischen kann
Los geht’s am 12. November in der Black Box. Ab 14 Uhr können kleine Ritter und Damen ab acht Jahren Tanzunterricht nehmen, bei Ritterspielen ihre Kräfte messen und Gauklern beim Zaubern zuschauen, um bei der anschließenden Vorführung des niederländischen Filmes „Marike“ mitreden zu können. Der spielt nämlich im Mittelalter und zeigt, was Mädchen alles können, wenn sie wollen. Um „knallharte Action ohne Gewalt“ geht es beim Stationenlauf. Hier lernt man wie eine gefährlich aussehende Schlägerei gedreht wird, ohne dass jemand zu Schaden kommt. Blaue Augen gibt es trotzdem, aber die kommen frisch aus der Maske und sind nur aufgeschminkt. Todesmutige können sich in der Stuntschule „Movie Kids“ vom 3-Meterbrett stürzen oder mit Hilfe einer geheimnisvollen Blue Box auf einem fliegenden Teppich hoch am Himmel eine Runde über Düsseldorf drehen.

Neben bekannten Klassikern wie „Der kleine Eisbär“, „Heidi“ oder „Emil und die Detektive“ werden in der Reihe „Kino gegen Gewalt“ bewusst „alaska.de“, „Der Taschendieb“ und „Swetlana“gezeigt. Alle drei Produktionen, die in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kino- und Filmkultur ausgesucht wurden, bieten reichlich Stoff für die sich anschließenden Diskussionen, in denen Kindern und Jugendliche die Chance geboten wird, Gesehenes zu reflektieren und Konfliktlösungen auch im Gespräch zu finden.
Hautnah wird man auch den Stars begegnen. Jeweils nach dem Film „Mistkerl“ beantwortet die Hauptdarstellerin Ines Nieri alle neugierigen Fragen rund ums Filmen und erzählt von ihrer spannenden Arbeit als Schauspielerin. Und die Tänzer Osni, Orky und Orkun bringen nach „Save the last dance“ mit ihren Powermoves des Break Dance ein bisschen Bühnenstimmung in den Zuschauerraum.
Für die Filmvorführungen und Mitmachaktionen zahlen Kinder 5,- DM und Erwachsene 8,- DM. Mehr Infos gibt’s unter www.kinderkinofest.de oder unter 0211/ 89 98 108. Programmhefte liegen bei den teilnehmenden Kinos, den Filialen der Sparkasse, den Stadtbüchereien, in Schulen, Kindergärten und im Medienzentrum Rheinland aus oder können im Internet bestellt werden.

©Jutta Saum

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